Ruhig Blut. Es hat alles seine Ordnung. Tempo 30 ist hier zwar angesagt, wird aber mit derartiger „Technik“ nicht kontrolliert. Und: Der Junge gräbt freiwillig mit – um seiner eigenen, lebenswerten Zukunft willen.
Wir befinden uns im Vorgarten der Kindertagesstätte „Kosmonaut“ in Plauen. Diese Wiese, auch wegen des vorbeiflutenden Straßenverkehrs von den Kindern bisher eher gemieden, soll zu einem kleinen Refugium für Insekten werden. Was hier zu sehen ist, ist dessen Anfang.
Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass Insekten immer seltener werden. Ein aktueller Forschungsbericht bestätigt auch für Sachsen, dass sowohl die Vielfalt als auch die schiere Masse dieser artenreichsten Gruppe mehrzelliger Organismen unseres Planeten dramatisch im Schwinden begriffen ist. Dabei geht es keinesfalls nur um die populären Honigbienen. Es geht auch nicht nur um die Bestäubung von Obstbaumblüten, die man vielleicht mit einigen hunderttausend Chinesen manuell erledigen könnte. Das Reich der Insekten ist so mannigfaltig mit unserer Existenz verwebt, dass wir als Menschen - soviel ist sicher – mit dessem Verschwinden ebenfalls verschwinden werden. Eine gruselige Perspektive für unsere Kinder!
Im oben genannten Forschungsbericht ist jedoch ein kleiner Hoffnungsschimmer versteckt: Die besten Lebensbedingungen für Insekten außerhalb der Reservate finden sich sachsenweit mittlerweile in den Städten. Vorausgesetzt, die Städter wissen darum und gestalten ihre Umgebung entsprechend aus.
Und genau das passiert gerade in der Kita „Kosmonaut“, wie das Bild zeigt.
Zu einem insektenfreundlichen Revier gehören Nistmöglichkeiten und Nahrungsangebote. Mit dem „Starenkasten“ steht bereits eine Nisthilfe aus Dachziegeln, aufgebohrtem Hartholzblock und Röhricht bereit. Ein Lesesteinhaufen bietet weiteren Unterschlupf, nicht nur für „Ohrenkriecher“. Und was noch fehlt, wurde an diesem Gründonnerstag des Jahres 2023 vorbereitet: Ein Sandarium und eine Kräuterspirale.
Wie sich das Vorhaben weiter entwickelt, zeigt unsere Bildergalerie.