Irgendwo im Nirgendwo
(© Andreas Röhr)
Für andere Wesen als uns Menschen ist dieser Geruch keineswegs penetrant, sondern sehr, sehr verlockend - geradezu unwiderstehlich. Können Sie den Verursacher des "Duftes" erkennen? Kleine Seh-Hilfe: Es steht "V1" drauf.
Haben Sie ihn? Gratulation!
Richtig geraten: Es handelt sich um einen Lockstock für das Wildkatzen-Monitoring. Und zwar den ersten im Vogtland seit vielen Jahren! Deshalb heißt er auch "V1".
Das Monitoring führt der BUND Sachsen im Auftrag des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie durch.
Am 10. Januar wurden unter Leitung des BUND-Wildkatzenbüros in Zusammenarbeit mit dem Sachsenforst und unter Mitarbeit vieler Helferinnen und Helfer fünf solcher Lockstöcke gesetzt. Die kantigen Holzpflöcke wurden geodätisch eingemessen, noch einmal extra aufgeraut, abgeflammt und mit Baldriantinktur besprüht.
Wildkatzen werden besonders in der Paarungszeit von diesem Geruch magisch angezogen und reiben sich an den Stöcken. Dabei lassen sie Haare zurück, die vorsichtig eingesammelt und in einem Genlabor untersucht werden können. Auf diese Weise ist ein sicherer Nachweis von Wildkatzen und sogar deren Wanderungsverhaltens möglich.
Almut und Marlen, die Wildkatzenexpertinnen aus Leipzig, wiesen ihr Publikum genau ein, wie die Kontrolle der Lockstöcke erfolgen muss, damit verwertbare Ergebnisse gewonnen werden können. Denn das ist der eigentliche Aufwand, den die Freiwilligen treiben müssen: Jeder Lockstock muss im Abstand von etwa einer Woche aufgesucht, begutachtet und neu präpariert werden. Und das zehn Wochen lang. Da kommen schon ein paar Kilometer Fußmarsch zusammen ...
Werden wir fündig? Wir sind gespannt!