Regionalgruppe Vogtland

Pflegeeinsatz auf der Seehauskippe

23. Februar 2019 | Schmetterlinge

"Abholzen" ist eigentlich kein Wort, welches in den Ohren eifriger Naturschützer besonders angenehm klingt.

Ein liegengelassener Reisighaufen als Wohnquartier für Insekten Neues Wohnquartier: Reisighaufen  (© Andreas Röhr)

Aber manchmal muss es eben sein, besonders, wenn man damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann.
So geschehen an einem sonnig-frostigen Samstagvormittag (an dem allerdings gar keine Fliegen unterwegs waren). Die Schmetterlingswiesen, deren Pflege wir im Rahmen der Aktion "Puppenstuben gesucht" übernommen hatten und die auf einer alten Deponie aus sozialistischem Müll angesiedelt sind, mussten von aufwachsenden Gehölzen befreit werden - andernfalls würden es bald keine Wiesen mehr sein. Dabei ging es vor allem um die Birken, die als Pionierpflanzen den Standort recht schnell besiedeln. Aber auch Weiden wachsen bereits zu ansehnlichen Büschen heran. Da Weiden jedoch besonders frühe Pollen- und Nektarspender sind, wollten wir einen Teil davon erhalten.

Es gibt eine lesenswerte Hitliste der bei den Schmetterlingen beliebtesten Pflanzenarten. Dort rangiert die Weide nach der Eiche an zweiter Stelle!
Es sind auf der Schmetterlingswiese also auch Gehölze gern gesehen - nur sollten sie die Pflege, vor allem die Mahd, nicht allzusehr behindern.

Die geschnittenen Ruten haben wir zu einem auf Dauer angelegten Reisighaufen aufgeschichtet, den wir nun verschiedenem Kleingetier als Unterschlupf anbieten. So erfüllt das "Abholz" dann doch noch eine wertvolle Aufgabe im Naturschutz.

Bemerkenswert: Manch Spaziergänger interessierte sich für unser Tun. Im Gespräch zeigte sich, dass die "unordentliche Wiese" durchweg große Sympathie genießt. Sehr erfreulich!

 

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