Regionalgruppe Vogtland

Gemeinsam für eine lebensfreundliche Stadt

19. September 2023 | Klimawandel, Lebensräume

BUND und NABU trafen sich im August mit Vertretern der Stadt Plauen und des Vogtlandkreises, um drängende Fragen zu Klimawandel und Artensterben zu erörtern. Was kann man gemeinsam tun, um die Folgen dieser Misere für unsere Stadtgesellschaft zu lindern? Die besprochene Problemliste war umfangreich und verlangte nach Fokussierung. Dazu wurde in der heutigen Vorstandsberatung unserer Regionalgruppe eine Idee geboren.

8 Frauen und Männer stehen im Grünen Gemeinsam für eine lebensfreundliche Stadt!  (© Susanne Koburger)

Infrastruktur, Kultur, Bildung, medizinische Versorgung und attraktive Arbeitsplätze – all das gehört zu einer sympathischen Stadt. Das reicht aber nicht. Eine intakte Natur und lebensfreundliches Klima zählen ebenfalls dazu. Doch anders, als unser Foto - mitten im Zentrum aufgenommen! - suggerieren mag, ist die Stadt Plauen keine Insel der Glückseligen. Auch hier gibt es Anlass zur Besorgnis und den Wunsch, bessere Bedingungen für Natur und Umwelt zu schaffen. Denn um Plauen macht der Klimawandel genauso wenig einen Bogen wie das oft beklagte Artensterben z. B. bei den Insekten. Beide vom Menschen verursachte Kalamitäten hängen eng miteinander zusammen und haben einen beträchtlichen Einfluss auf unsere Lebensqualität.


Das Weltklima wird man von Plauen aus nicht nennenswert beeinflussen können - dessen lokale Auswirkungen auf die Stadt aber schon. Ebenso dringend kann man sich für die Existenzbedingungen der Pflanzen und Tiere vor Ort verantwortlich fühlen. 
Welche Möglichkeiten es in Plauen dafür gibt und was dazu zu tun ist, wurde am 29.08.2023 bei einer gemeinsamen Beratung von Verwaltung und Umweltorganisationen im Plauener Rathaus besprochen. Das Thema der Veranstaltung: „Insekten- und klimafreundliches Plauen“. Daran nahmen Vertreter der Stadt Plauen, des Vogtlandkreises, der BUND-Regionalgruppe Vogtland und des NABU-Regionalverbandes Elstertal teil: Volkmar Ihle, Carla May, Ulf Merkel, Josephine Keil, Susanne Koburger, Carmen Kretzschmar, Thomas Hallfarth und Ilona Grimm (auf dem Foto v. l. n. r.).

Das Treffen darf als Auftaktberatung für eine künftig kontinuierliche Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Umwelt- und Naturschutz verstanden werden, denn nur gemeinsam und nicht gegeneinander können diese schwierigen Probleme gelöst werden. Einige Themen, die dabei angesprochen wurden, waren:

  • Wo stehen wir bei der Anpassung an Klimaveränderungen, wo müssen wir hin und wie kommen wir da hin?
  • Welche Bevölkerungsgruppen und Ökosysteme in der Stadt sind vom Klimawandel besonders betroffen und wie müssen wir darauf reagieren?
  • Welche Fördermöglichkeiten können erschlossen werden, um Klima-Anpassungsprojekte zu finanzieren?
  • Wie können die Erfahrungen anderer Kommunen bei der Klimaanpassung genutzt werden?
  • Wie lassen sich Grünflächen so pflegen, dass sie blütenreicher und insektenfreundlicher werden?
  • Sollte die Grünflächenpflege flexibler an die aktuellen Witterungsverhältnisse angepasst werden?
  • Wie kann man private Flächeneigentümer beim Artenschutz unterstützen?
  • Wie lassen sich Kleingärtner für naturnahes Gärtnern begeistern?
  • Wäre die Anlage von ökologisch bewirtschafteten Mustergärten ein sinnvoller Weg?
  • Wie schafft man mehr Großgrün (z. B. auf Supermarkt-Parkplätzen)?
  • Wie sollte man bestehende Stadtbäume besser schützen und mit Wasser versorgen?
  • Kann man für diesen Zweck Regenwasser sammeln, indem man Fallrohre anzapft?
  • Wie können die Gießpaten materiell besser unterstützt und fachlich angeleitet werden?
  • Lassen sich nach dem Beispiel anderer Kommunen Wettbewerbe für Gießpatenschaften oder insektenfreundliche Bepflanzungen initiieren?
  • Was sollte getan werden, um die Lichtverschmutzung einzudämmen?
  • Wie können Umweltverbände und Verwaltungen koordiniert auf diese gemeinsamen Ziele hinarbeiten?

Wir als BUND-Regionalgruppe möchten aus diesem Katalog nur ein Problem herausgreifen und dafür mit besonderem Engagement nach einer Lösung suchen:

Wie können in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung gut funktionierende Gießpatenschaften für die jungen Stadtbäume Plauens organisiert werden?

Eine Vision dazu haben wir bereits. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob die zugrundeliegende Idee tragfähig ist.

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