Regionalgruppe Vogtland

Meeresatlas

12. November 2019 | Meere

Vortrag von Jörg Schwertfeger vom BUND Dresden am 08.November 2019 in der Dr. Ebel Klinik in Bad Brambach

Der Zustand unserer Weltmeere Der Meeresatlas  (© / Heinrich-Böll-Stiftung)

Viele Klinik-, Kur- und Urlaubsgäste waren zum Vortrag in der Klinik erschienen, zum Thema „Meere“, welches doch ein sehr komplexes ist.
Viele Faktoren greifen ineinander, bewirken sich wechselseitig. So ergaben sich etliche Fragen zu den Themen Klimawandel – Überfischung Vermüllung, zu denen Herr Schwertfeger äußerst kompetent und anschaulich seine Ausführungen machte und visuell darstellte.

Das Wichtigste seines Vortrages hier in Kürze:

Der Klimawandel kann nicht geleugnet werden, noch nie sind die Temperaturen auf der Erde so rasant gestiegen – wie seit der Industrialisierung. Pole schmelzen,  Wasser dehnt sich aufgrund der Erderwärmung aus; der Wasserspiegel stieg in den letzten 100 Jahren um 20 cm. Meeresströmungen verändern sich und führen wiederum zu Klimaveränderungen.

Durch zunehmenden Kohlendioxid-Gehalt in der Luft entsteht mehr Kohlensäure im Wasser, dies führt zur Versauerung der Ozeane.  Seit 1900 stieg der Kohlensäuregehalt um 26%. Dies beeinträchtigt die Kalkbildung bei Schalentieren, wie z. Bsp. Korallen, Seesterne, Seeigel, Muscheln, Schnecken, Kalkalgen. 50% der Schalentiere sind bereits betroffen. Erhöht sich der Kohlensäuregehalt weiterhin, so führt dies sogar zur Auflösung des Kalkes;  Arten werden aussterben, Korallenriffe können keinen Beitrag mehr zum Küstenschutz  leisten.

80 % der wirtschaftlich genutzten Fischbestände sind  in der EU von Überfischung bedroht. Riesige Schleppnetze fischen in einer Tiefe bis  2,5 km;  zerstören den Meeresboden; 200 t Fisch fängt ein einziger Trawler pro Tag. Es gibt zwar Fischfangquoten, aber diese überschreiten dennoch die Empfehlungen der Wissenschaftler.                                                                     
Infos zu Produkten aus nachhaltiger Fischerei  bei MSCASC und Greenpeace.                                 

In nicht geringem Umfang geht Beifang in die Netze, der wieder über Bord geworfen wird. Davon sind 10 bis 20% Plastikmüll. Es laufen Bestrebungen, dass dieser Müll eingesammelt wird und kostenlos in den Häfen entsorgt werden kann: “Fishing for Litter“, "Ocean clean up“.

Was können wir tun?
Unser Konsumverhalten überdenken!
Welche Dinge brauche ich wirklich?
Wie kann ich Verpackung vermeiden?
Wie kann ich Ressourcen schonen?
Welche Nahrungsmittel sind ernährungsphysiologisch wertvoll und  werden regional produziert?  

Karin Schubert

 

Literaturtipp: Der Meeresatlas der Heinrich-Böll-Stiftung kann als PDF hier heruntergeladen oder als Druckexemplar bestellt werden.

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